Erstmals in Österreich: Hochwasserschutz per Open Data

Pegelstand des Kremsflusses in Kremsmünster als offene Daten abrufbar

Die Gemeinde Kremsmünster stellt im September 2013 als erste Gemeinde Österreichs die Pegelstände der Messstelle des Kremsflusses maschinenlesbar in Form von Open Data zur Verfügung. „Wir möchten damit den Bürgerinnen und Bürgern, die nahe des Kremsflusses wohnen größtmögliche Übersicht und Transparenz geben“, sind sich der Obmann des Schutzwasserverbandes Kremstal, Bgm. Helmut Templ, und der Kremsmünsterer Bürgermeister Gerhard Obernberger einig. Parallel dazu wurde im Schutzwasserverband gerade ein millionenschweres Projekt zur Vermeidung von Hochwassergefahren entlang der Krems entwickelt.

Im Schutzwasserverbandes Kremstal gibt es 6 Pegelmessstellen (Kirchdorf, Kremsmünster, Unterrrohr, Wartberg, Kematen und Kremsdorf). Diese messen im 15-Minuten-Takt den Pegelstand und übertragen die Ergebnisse über Funk oder GPS zur Zentrale. Dort werden die Messdaten auf Plausibilität geprüft und in eine Datenbank eingespielt. Danach erfolgt derzeit die Darstellung der Messdaten im Internet mit Programmen der Firma Bogner & Lehner Messtechnik.

Offene Daten für Hochwassser-Warn-Apps
Die Ergebnisse der Messstelle “Pegelstand Kremsmünster (Kulturzentrum)” werden nun auch als Open Data von der Gemeinde Kremsmünster zur Verfügung gestellt. Sowohl die aktuellen Messergebnisse als auch historische Daten bis 2011 können am Open Government Data-Portal unter http://www.data.gv.at/pegelstand-kremsfluss abgerufen werden. Während österreichweit die Hochwasser-Informationen bisher den aktuellen Stand samt einem kurzen Rückblick in grafischer Form zeigen, bietet Kremsmünster nun auch die maschinenlesbaren Daten der Wasserpegelentwicklung über Jahre hinweg. Und alle 15 Minuten wird aktualisiert. Das sollte ein gefundenes Fressen für findige App-Programmierer sein.

„Offene Daten müssen Nutzen bringen und nicht um der Quantität willen ins Netz gestellt werden“, reicht der Kremsmünsterer Gemeindeamtsleiter Reinhard Haider die Erklärung nach, warum Kremsmünster schon wieder Neues im E-Government bietet: „Hochwasser ist ein ständig aktuelles Thema und die Betroffenen können gar nicht gut genug über die Entwicklung informiert sein. Daher öffnen wir nun gemeinsam mit dem Schutzwasserverband Kremstal den Datenschatz, stellen alles frei verfügbar ins Internet und ergänzen damit die bereits bestehende Hochwasser-Webinformation“.

Erste Web-App
Eine erste Webapp, welche diese Messwerte abruft und auf einer eigenen Karte darstellt, wurde ebenfalls bereits von Sindre Wimberger erstellt. Diese Webapp ist bereits darauf ausgelegt, dass auch mehrere Messstellen angezeigt werden können. Details sind unter http://www.data.gv.at/anwendungen/pegelstand-kremsfluss/ abrufbar. Damit steht das App-Projekt erst am Anfang. „Warum nicht eine Smartphone-App programmieren, die einen gefährdeten Hausbesitzer akustisch warnt, wenn sich der Pegelstand der Alarmgrenze nähert“, kann sich Haider vorstellen, der Kremsmünster als E-Government-Gemeinde in Österreich positioniert hat. Außerdem ist das Open-Data-Projekt übertragbar konzipiert, das heißt dass die Daten von Dutzenden Messstellen in Oö sehr rasch zur Verfügung gestellt werden können.

„Kremsmünster war bereits im Juni 2012 die erste österreichische Gemeinde, die Verwaltungsdaten als Open Data zur Verfügung gestellt hat. Die nun erfolgte Bereitstellung der aktuellen Pegelstände als Open Data ist ein weiterer sehr erfreulicher Schritt, da dies die Entwicklung von z.B. Hochwasser-Warn-Apps ermöglicht. Auch wurde dadurch gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und OGD-Community mittlerweile mehr als gut funktioniert ist: so wurde beispielsweise das Format für die API gemeinsam mit Entwicklern aus der OGD-Community – Patrick Wolowicz und Sindre Wimberger – festgelegt.

„Da es auf Landes- als auch Bundesebene im Umweltbereich meiner Einschätzung nach noch viel ungenütztes Potential hinsichtlich der Bereitstellung von Daten gibt, hoffe ich sehr, dass weitere Verwaltungseinheiten dem Beispiel der Gemeinde Kremsmünster folgen werden und ihre Daten auch als Open Data zur Verfügung stellen.“, freut sich Robert Seyfriedsberger, Vorstand von Open3.at, Open3.at, dem Netzwerk zur Förderung von Open Data und Open Government in Österreich, der gemeinsam mit Joe Bogner und Reinhard Haider in den letzten Wochen dieses Open-Data-Projekt realisiert hat.

Ein Gemeinschaftsprojekt von

  • Schutzwasserverband Kremstal, Obmann Helmut Templ
  • Marktgemeinde Kremsmünster, Bürgermeister Gerhard Obernberger und Amtsleiter Reinhard Haider
  • www.open3.at, Robert Seyfriedsberger, Vorstand von Open3.at, Open3.at, dem Netzwerk zur Förderung von Open Data und Open Government in Österreich
  • Fa. Bogner & Lehner Messtechnik, Manfred „Joe“ Bogner

Links:

Anhänge
– 3 Fotos mit den oben genannten Projektpartnern liegen bei; eines davon ist bei der Pegelmessstelle beim Kulturzentrum, die Krems ist links zu sehen
– Als zip in hoher Auflösung hier downloadbar: www.open3.at/pegelstand-kremsmuenster-fotos-infos.zip

OpenData_Kremspegelmessung_Projekt2013-Harm-Bogner-Haider

vlnr: Robert Seyfriedsberger, Manfred Bogner, Rainhard Haider

OpenData_Kremspegelmessung_Projekt2013-Templ-Bogner-Harm-Haider-Obernberger

vlnr: Helmut Templ, Manfred Bogner, Robert Seyfriedsberger, Rainhard Haider, BM Gerhard Obernberger

OpenData_Kremspegelmessung_Projekt2013-Templ-Obernberger

vlnr: Helmut Templ, BM Gerhard Obernberger

Dänemark stellt Register als Open Data zur Verfügung

Firmenbuch, Grundbuch, Gebäude- und Wohnregister, geographische Kataster, Höhenmodelle, Verwaltungsgrenzen und andere öffentliche Register werden in Dänemark künftig als Open Data zur Verfügung gestellt.

Die dänische Regierung erwartet sich dadurch nicht nur Einsparungen von $45 Millionen pro Jahr, sondern auch Wertschöpfungen in der Höhe von $87 Millionen pro Jahr durch den privaten Sektor.

Ein Vorbild auch für Österreich?

denmarkDenmark’s open data initiative estimated to save government over $45 million per year and generate returns of $87 million for the private sector
[…]

The Finance Minister of Denmark has just announced that from January 1, 2013, individuals, public authorities and private businesses will have free access to retrieve and use what in Denmark is callled basic data. Basic data is fundamental information that is used by government for day to day adminstration.  It included data about people, companies, addresses, land/properties and administrative geographic data, such as administrative and electoral boundaries.   (Personal data that is included in basic data is protected by the Act on Processing of Personal Data).

Basic data falls into nine databases called registers; business registers, the Danish cadastre, the Danish Building and Dwelling Register, Danish administrative and geographical boundaries, a Danish elevation model as well the Danish place name register.  Governments use basic data for collecting land tax, paying social benefits, planning climate change adaptation, emergency services, and other day to day administration.

Reducing government administration costs

It is estimated that by making basic data open and freely accessible, government administration will be improved.  In particular the cost of buying data from other government organizations will be reduced.  It is estimated that this could save Danish governments DKK 260 million ($45 milllion) per year from 2020.

Contributing to the economy

It is also expected to benefit the private sector, by reducing red tape, reducing the cost of acquiring data from governments, improving publice services, and creating opportunities for wealth creation from new digital products and services.  By eliminating redundant information (often the same information has to be submitted by businesses to the public sector several times over) and making data freely available to businesses could save Danish businesses up to DKK 0.5 billion ($87 million).  It is expected that real estate, insurance, finance, and tele-communications and geospatial  companies in particular will directly from open basic data.

Who pays for capturing and maintaining basic data ?

Financing basic data acquisiton and maintenance will be reorganised so that governments contribute to basic data acquisition and maintenance through their ministries’ appropriations, or block grants in the case of municiplities.

The process of managing basic data is being centralized to make it more efficient,

  • Basic data in all nine registers will be harmonised and converted to interoperable formats.
  • More information will be added to the basic data registers to better support public administration processes.
  • A common IT infrastructure will created.  Basic data will be distributed by a single entity, called the Data Distributor.

Quelle: http://geospatial.blogs.com/geospatial/2012/10/denmarks-open-data-initiative-estimated-to-save-government-over-45-million-per-year-and-generate-ret.html / via @RudolfLegat

Gov2.0camp Vienna 2013 am 29.11.2013

Zuschauen_verboten_smallDie Open Data Bewegung hat gezeigt, was gemeinsames Engagement aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Internet-Community, Forschung, Wirtschaft und Politik zur Weiterentwicklung der Demokratie und dem Standort Österreich leisten können. Neue Wege brauchen aber auch Austausch, Inspiration und Reflexion.

Am 29.11.2013 wird das gov20Camp Vienna zum vierten Mal einen solchen Raum anbieten zu Themen wie

  • neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Politik – BürgerInnen – Verwaltung
  • Open Data
  • Online- & Offline-Partizipation
  • Open Government Technologien
  • Organisatorische, kulturelle und soziale Herausforderungen
  • Smart City
  • Innovationen in Politik, Verwaltung und Community

Wer einen Eindruck bekommen möchte, was die rund 100 TeilnehmerInnen bei den letzten drei gov20camps diskutiert haben, der kann die Zusamenfassungen nachlesen unter 2012, 2011oder 2010.

Aktuelle Infos auf facebook oder twitter unter #gov2vie

Wann und Wo?

  • Datum: Freitag 29.11.2013
  • Zeit: 08:30-17:00
  • Ort: Star 22, Stadlauer Straße 56, 1220 Wien

Anmeldung

  • kostenlose Anmeldung per E-Mail oder selbst hier eintragen, Themenvorschläge hier bekannt geben.
  • Aktuelle Infos auf facebook oder twitter unter #gov2vie

Gesucht: Konzepte für Smart City Apps

Am XII. OGD-Plattformtreffen wurde u.a. auch bekanntgegeben, auch die Stadt Wien am EU-Projekt SeamlessCities teilnimmt. Interessierte Entwicklerinnen und Entwickler können sich ab sofort für das App Developer Camp in Nürnberg bewerben – das erfolgversprechensten Konzept wird mit einem Auftrag zur Umsetzung in der Höhe von EUR 20.000 prämiert.

seamless-header

Entwickelst du Apps? Möchtest du eine Smart City App entwickeln?
Hast du Lust neue Features zur Aufwertung deiner Apps kennenzulernen?

Deine Antwort auf diese Fragen ist JA? Dann bewirb dich jetzt für das SeamlessCities App Entwickler Camp in Nürnberg!

Das App Camp ist deine Chance, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen und deiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Die zwei vielversprechendsten Konzepte werden mit Aufträgen zur Umsetzung des Konzepts im Wert von je EUR 20.000 prämiert.

Entscheide dich für eine von zwei Kategorien, beide mit dem Ziel unsere europäischen Partnerstädte – Nürnberg und Wien – smarter zu machen:

  • Erlebnis Nürnberg – Shopping und mehr!
  • Erkunde Wien – Smart, barrierefrei und grün!

In Workshops lernst du, wie du nahtlose Lokalisierungstechnologien und Erdbeobachtungsdaten in Apps integrieren kannst. Kenntnisse über die Integration dieser Daten sind aber keine Voraussetzung für die Teilnahme am App Camp. Außerdem bekommst du Zugang zu Entwicklungsinfrastrukturen und Testumgebungen.

16 Entwickler werden von 7.-10. Februar 2014 nach Nürnberg eingeladen.
Alles was du mitbringen musst ist dein Laptop und die Motivation zu gewinnen.
Die Kosten für Anreise und Unterbringung mit Vollpension, Transferfahrten und Rahmenprogramm – übernehmen wir.

Bewirb dich jetzt! Eine Bewerbung ist alleine oder zu zweit als Team möglich. Die Registrierung läuft von 26. September bis 17. November 2013 unter www.seamlesscities.app-camp.eu.

NGO für Informationsfreiheit in Österreich gegründet

tg_logoAm 28. September, dem „Right to Know“-Day, wird aus der österreichischen Transparenzinitiative offiziell eine NGO, die sich als Watchdog für Informationsfreiheit sieht.

Seit fast einem Jahr wird in Österreich bereits über Transparenz diskutiert, unter anderem dank der Initiative transparenzgesetz.at. Doch die Zeit gilt für die Aktivisten als „verlorene Zeit“, denn in dem Jahr kam es zu keinem Gesetz, das Bürgern ein umfassendes Recht auf Information und Einsicht in die Akten der Verwaltung ermöglicht. Es gibt keine Veröffentlichungspflicht für Behörden und es gibt keinen Informationsbeauftragten (Chief Information Officer). Genau dies fordert die Initiative transparenzgesetz.at rund um Josef Barth aber, zuletzt bei einem offiziellen Pressegespräch in Wien.

Vollständigen Artikel auf futurezone.at anzeigen

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